Datenschutz ist ein heißes Thema

Anlässlich des „Saver Internet Day“ gastierte der Präsident des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht an der Städtischen Wirtschaftsschule

Datenschutz ist ein langweiliges Thema? Die meisten Wirtschaftsschüler hätten wohl genickt, wären sie mit dieser Frage im Vorfeld des „Saver Internet Day“ konfrontiert worden. Aber nach dem Besuch von Thomas Kranig – des Präsidenten des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht in Ansbach – in der Ziegelgasse herrschte dann doch Einigkeit: Das ist ein heißes Thema – und zwar nicht nur für diejenigen, die unmittelbar mit Computern und Smartphones zu tun haben.

Denn die Gefahren, sich im digitalen Dschungel zu verheddern und so die die Kontrolle über seine Datenhoheit zu verlieren, sie lauern heute überall, auch im Wohnzimmer und im Kinderzimmer. Beispiel gefällig? Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung machte letztes Jahr Negativ-Schlagzeilen, weil seine TV-Geräte in der Lage sind, die Zuschauer nicht nur zu unterhalten, sondern mittels eingebautem Mikrophon auch zu belauschen. Ein Szenario, das an George Orwells Roman 1984 erinnert? Ja, es geht aber noch beunruhigender: Die neueste Generation von Barbie-Puppen, sie ist in der Lage, sich mit Kindern zu unterhalten und auf konkrete Fragen sinnvolle Antworten zu geben. Wie das funktioniert? Die Puppe ist per WLAN mit dem Web verbunden, weshalb sie sie entweder automatisch (das Zauberwort lautet: Algorithmus) oder mit menschlicher Hilfe eine Konversation starten kann. Und auch hier werden Gespräche mitgeschnitten und auf Schlüsselbegriffe untersucht, die es gestatten, Nutzerprofile zu erstellen. Natürlich hält Thomas Kranig auch konventionelle Ratschläge parat, wie man sich als Computer- und Handynutzer schützen kann, vor ungewolltem Zugriff auf persönliche Daten, vor Kostenfallen und anderem. Am Ende aber ist jedem Wirtschaftsschüler klar: Datenschutz ist ein Thema, das wirklich jeden angeht!