Vorlesewettbewerb der 7. Klassen

 

Eigentlich ist an allem die Oma schuld: Als Marlena noch kleiner war, da hat sie nämlich leidenschaftlich gern zugehört, wenn ihr vorgelesen wurde. Und weil sie selbst so einen Spaß hatte beim Zuhören, da hat sie auch bemerkt, dass man anderen eine große Freude machen kann, wenn man fesselnd vortragen kann. Deshalb hat sich Marlena an der Oma ein Vorbild genommen, was das Vorlesen anbelangt. Und langsam entwickelt sich Marlena zur Seriensiegerin: Denn schon im letzten Jahr, als sie noch an der Dreifaltigkeitsschule war, wurde sie Klassen- und Schulsiegerin. Und jetzt, an der Wirtschaftsschule, da hat sie den Wettbewerb der 7. Klassen gewonnen.

Marlena ist 13, kommt aus Raigering – und zur Zeit liest sie am liebsten Pferdebücher. Weshalb sie sich auch mit Kathrin Schrockes „Pferdefreunde – für immer“ ein solches Buch für den Wettbewerb ausgesucht hat. Und dabei nicht nur die Jury, sondern auch ihre Mitschüler aus den 7. Klassen begeistern konnte. Richtig hervorragend war nach der Kür dann die Leistung von Marlena in der Pflicht: Den unbekannten Text aus einem Buch, in dem Fußballstar Lukas Podolski auf das Schicksal von Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen aufmerksam machen möchte, las sie mit großer Sicherheit. Sodass am Ende alle Anwesenden den Sinn des Sprichworts „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ bestätigen konnten. Denn unsere Siegerin Marlena hat Talent und vermag dieses auch umzusetzen!

 

 

Zum Jahreswechsel nimmt man sich eigentlich immer was vor. Zum Beispiel, dass man ab Frühjahr mit dem Rad zur Schule fahren möchte. Oder dass man sparsamer mit seinem Taschengeld umgeht. Talia Bachler hat sich auch was vorgenommen: Ihr Vorsatz für 2016 ist es, dass sie mindestens 15 Bücher in diesem Jahr liest. Das ist immerhin mehr als eines alle vier Wochen. Oder, um ganz genau zu sein: eineinviertel pro Monat. Für die 12-Jährige aus Malsbach ist das gar nicht so einfach. Denn dort, wo sie wohnt, sagen sich vielleicht Fuchs und Hase Gutenacht. Aber um in die nächste Bibliothek zu kommen, muss sie nach Ursensollen, und Buchläden gibt es nur in Amberg. Wie gut, dass Talia hier in die Schule geht. Denn so lässt sie sich von ihrem Vorsatz ganz bestimmt nicht abbringen – und auch bei ihr ist es die Oma, die ganz entscheidenden Einfluss hat. Die geistig noch sehr präsente 90-Jährige findet es nämlich toll, dass ihre Enkelin dasselbe Hobby hat wie sie selbst. Mit Alexander Smoltczyks „Wer hat an der Zeit gedreht“ hat Talia durch ihren lebendigen Vortrag, der ihr schließlich den verdienten zweiten Platz einbrachte, auch bewiesen, dass Zeit eigentlich völlig überschätzt wird. Wenn man Freude an Büchern hat, dann ist es egal, ob man 12 ist oder 90.

 

 

Mermer Mammedrehimli ist das, was man eine begeisterte Leserin nennt. In den Osterferien beispielsweise hat sie drei Bücher gelesen. Die 13-Jährige aus Freihung betont, dass sie sich oft gar nicht loszureißen vermag: Denn „wenn ich ein Buch anfange und zu einer spannenden Stelle komme, dann kann ich gar nicht mehr aufhören!“ Sagt’s – und ergänzt lächelnd: „Ich mag’s aber genauso gern, wenn traurige Stellen in einem Roman vorkommen!“ Jetzt müsste also auch dem Letzten klar sein, weshalb Mermer so mitreißend lesen kann und den Zuhörern einen Eindruck von Annette Johns „Das Geheimnis des Rosenhauses“ zu vermitteln vermochte. Und dass „Schriftstellerin“ neben „Ärztin“ ihr Traumberuf ist, darüber dürfte sich wohl auch niemand mehr wundern.

 

 

Veit Kastner aus der 7 a ist der einzige unter den Startern, der gar kein Buch aus Papier mitgebracht hat – sondern ein elektronisches Lesegerät. Der 13-Jährige gebürtige Amberger, der in Ammersicht wohnt, und dessen Banknachbar übrigens sein Zwillingsbruder Falk ist, berichtet, dass er schon gern liest – aber noch lieber fährt er Inliner oder ist aktiv beim SKV Amberg als Kegler und spielt dort in der Kreisklasse Schwandorf. Und warum er ein E-Book mitgebracht hat? „Ganz einfach“, sagt er: „Ich wusste bis gestern einfach noch nicht, was ich präsentieren soll.“ Dann hatte er die Idee, mit Ursula Poznanskis „Erebos“ einen Jugendroman vorzustellen, in dem ein Computerspiel so mächtig wird, dass es schließlich ins reale Leben eingreift. „Und wenn man am Sonntag ein Buch kaufen will, dann geht das heutzutage am einfachsten, wenn man sich von einer Website ein E-Book kauft!“ Gesagt, getan – und beim Vorlesewettbewerb vorgelesen!

 

 

Emily Kroneder hat drei ältere Geschwister und eine lesebegeisterte Mama. Das ist der Grund, weshalb die 12-Jährige aus Schwandorf auch so gern liest – denn am schönsten ist es, wenn sie sich gegenseitig mit ihrer Mama Lieblingsstellen laut vorlesen kann. Offensichtlich passiert das recht oft, denn Emily konnte mit ihrem Vortrag aus John Green’s an sich recht traurigem „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ ihre Zuhörer in den Bann ziehen.

 

 

 

Anna Mehrl besteht schon drauf, dass Lesen eines ihrer Lieblingshobbys ist. Aber noch lieber geht die 13-Jährige, die aus Wolfring kommt, einfach raus und spielt mit ihren Freundinnen Fußball. Im Verein ist sie auch – und da hat sie den wichtigen Posten der Torhüterin inne. Aber wenn sie wieder zuhause ist, dann liest sie gern. Und dass sie das mit großer Leidenschaft und viel Begeisterung tut, das hat man ihrem Vortrag aus ihrem Lieblingsbuch „Das Geisterschiff“ von Dietlof Reiche auch angehört.