IMPRESSIONEN TAG DER OFFENEN TÜR 2012 – STÄDTISCHE WIRTSCHAFTSSCHULE

Eine Schule, ist das nicht viel mehr als eine bloße Anstalt zur Wissensvermittlung? Alljährlich führt der „Tag der offenen Tür“ der Städtischen Wirtschaftsschule in der Ziegelgasse den Besuchern vor Augen, wie hoch die Summe der Erträge auch jenseits der Notenbögen sein kann.

Klassisches und Selbstkomponiertes

Allein, welche Quantität auch heuer wieder in der Turnhalle unter der Ägide von Musiklehrerin Sibylle Seitz und ihrem Englisch-Kollegen Andreas Gruber geboten wurde: Mehr als 20 verschiedene hochklassige Acts präsentierten sich dort auf der Bühne. Rockbands, die klassisches Repertoire darbieten („Lady in Black“ wie „Dear Mr. President“), oder die Projektgruppe der Abschlussklassen, die mit Selbstkomponiertem vor Drogengenuss und den Gefahren des Mobbings warnen. Auch Siebtklässlerin Elena Benner hat Eigenes zu bieten: Am Piano beschreitet sie ihren romantischen „Weg der Träume“. Von erstaunlicher Qualität sind auch die Tanzbeiträge, allen voran die beiden Zehntklässlerinnen Paulina Ochs und Katharina Michel: Die beiden überzeugen vor allem durch ihre akrobatischen Fähigkeiten!

Schokobar und Titanic

Zurück im altehrwürdigen Ziegelstein-Gebäude: Im Erdgeschoss neben dem Info-Stand der Sparkasse ist der Flohmarkt der 7. Klassen mit tausenderlei Krimskrams. Ein Stockwerk höher stellt sich der Elternbeirat vor, und ein paar Schritte weiter hat die Schokofabrik der 8. Klassen ihre Tore geöffnet: „Vor allem die Schokofrüchte waren der Renner!“, weiß Klassleiterin Heidi Ries zu berichten. Nebendran verschönern Schüler ihr Klassenzimmer mit dem Pinsel und sorgen gerade dafür, dass aus einer Comic-Figur ein „Super-Mario“ wird. Und hinten in der Schülerbibliothek, der „Wortschatzkammer“, da präsentiert eine weitere Projektgruppe ihre Arbeit der letzten Monate: Aus einer Zeitung des Jahres 1912 (im digitalen Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek verfügbar) haben sie den „Totentanz der Titanic“ abgeschrieben und auf diese Weise einen schon fast im Orkus untergegangenen Fortsetzungsroman über die Schiffskatastrophe der Netzgemeinde auf der Plattform Wikisource wieder verfügbar gemacht. .

„Talk in der Ziegelgasse“

Es hat in den Vorjahren unter der bewährten Moderation durch Günter Simmerl, Mitarbeiter in der Schulleitung, Talk-Runden gegeben, bei denen erkennbar mehr Uneinigkeit in der Beurteilung wirtschaftlicher Kernfragen herrschte. Aber Helmut Fiedler, der Oberpfalz-Chef des DGB, ist sich mit IHK-Geschäftstellenleiter Johann Schmalzl doch weitestgehend einig, dass die kommenden Tarifabschlüsse auch wichtige Impulse setzen müssen für die Binnenwirtschaft – dass Lohnerhöhungen unverzichtbar sind.

Ähnliches gilt für das Thema Zeitarbeit: Es handle sich dabei in erster Linie um eine Methode, den Arbeitsmarkt flexibler zu gestalten – was nicht dazu missbraucht werden dürfe, Gewinne zu maximieren. Und natürlich stößt auch Sparkassen-Chef Dieter Meier auf wenig Widerspruch, wenn er angesichts der Euro-Krise die Bedeutung seines Instituts für die regionale Wirtschaft betont: „Wir sehen uns als Dienstleister vor Ort – und wir setzen nicht auf Risiko! Für uns hat Sicherheit Vorrang!“

OB Wolfgang Dandorfer, der ehemalige Wirtschaftsschüler, vergab danach schlechte Zensuren: An jene Politiker, die in der Vergangenheit ihrer Verantwortung insbesondere bei der Bayerischen Landesbank nicht gerecht worden seien. Zudem zeigte er sich zuversichtlich, dass aufgrund der wieder sprudelnden Steuereinnahmen „zügig mit der Erweiterung der Wirtschaftsschule begonnen werden kann“.

Eine Auswahl von gesammelten Zitaten erhalten Sie durch einen Klick auf den jeweiligen Talk-Teilnehmer: