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Ich bin eigentlich gar nicht der große Leser!
Kürzlich war Vorlesewettbewerb der 7. Klassen in der Stadtbibliothek. Moderator war Bodo Pohla, der stellvertretender Bibliotheksleiter. Hinterher hat sich Deutschlehrer Herr Geiger mit ihm unterhalten:
boom!: Hallo, Herr Pohla! Klingt ja cool, stellvertretender Bibliotheksleiter! Wie kommt man denn zu dem Job?
Bodo Pohla: Ich hab an der Fachhochschule in Köln das Fach Bibliothekswesen belegt und dort acht Semester studiert! Das war eine tolle Zeit! (mehr unter: fbi.fh-koeln.de/studium/bib1.htm)
boom!: Was macht Ihnen bei der Ausübung Ihres Berufs am meisten Spaß?
Bodo Pohla: Ich arbeite total gerne mit Kindern und Jugendlichen! Deshalb machen wir in dem Bereich auch ziemlich viel: Wir sind als Stadtbibliothek nicht nur bei Facebook vertreten (und wir suchen immer neue Freunde!), wir richten auch eine ganze Menge an Sonderveranstaltungen aus! Da gibt’s nicht nur die Night Gamers, sondern auch die Horror-Nacht: Die haben wir mittlerweile schon zweimal über die Bühne gehen lassen – einmal mit Vampiren, das andere Mal mit Zombies! Und beide Male gab’s ein Horrorbüffet – das Ganze für schlappe fünf Euro!
boom!: Um Bibliothekar zu werden – muss man da eigentlich selbst ein großer Leser sein?
Bodo Pohla: Hmm, schwierige Frage. Ich bin nicht der wirklich große Leser! Eigentlich lese ich gar nicht sooo gerne – ich gucke viel lieber Filme! Das ist wirklich eine ganz große Leidenschaft von mir. Ich hab’ mir in den letzten Monaten alle in der Internet Movie Database (IMDb) verzeichneten Top 100-Filme angeschaut! Das war ein richtig großer Spaß!
boom!: Bei soviel Filme schauen ist lesen wahrscheinlich gar nicht drin!?
Bodo Pohla: Naja, doch, natürlich lese ich auch. Als ich so zwölf, dreizehn war, da hab’ ich – zum Leidwesen meiner Mutter – alles von Stephen King weggefressen. Und auch heute noch lese ich am liebsten Romane aus dem Jugendbereich, vor allem Thriller. Und Dystopien! Das sind Zukunftsentwürfe über eine Welt, in der alles schief läuft und aus den Fugen gerät! Da begeistert mich im Augenblick sehr „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins: Das ist wirklich irre gut! Und was für mich als Kinofan besonders gut ist: Da kommt jetzt dann die Verfilmung!
boom!: Wenn Sie Filme gucken: Holen Sie sich die einfach so aus dem Netz?
Bodo Pohla: Nein, das würde ich nie machen. Denn erstens: Die Autoren, die Produzenten, die Schauspieler, der Regisseur – die vollbringen ja alle eine enorme Leistung – und die soll auch bezahlt werden! Und außerdem: Amberg hat so ein süßes Kino! Ich geh’ da total gern hin.
boom!: Ach ja, überhaupt: Wie gefällt es Ihnen denn in Amberg? Sie stammen ja nicht von hier, oder?
Bodo Pohla: Nein, ich komme eigentlich aus München – und studiert hab’ ich dann, wie gesagt, in Köln. Das hier ist meine erste Stelle. Ich bin jetzt seit zwei Jahren hier – und ich muss sagen, ich mag die Stadt sehr. Weil man hier eine ganze Menge machen kann. Ich denke beispielsweise an die Poetry Slams im Club Habana. Das sind ziemlich actionhaltige Lesungen. So was mag ich neben dem Kino am zweitliebsten.
boom!: Wenn sie schon die Leidenschaft für bewegte Bilder so betonen, dann müssen sie uns zum Schluss unbedingt noch Ihren Lieblingsfilm verraten!
Bodo Pohla: Das ist eine ebenso gute wie schwierige Frage. Aber (Herr Pohla denkt nach) … wenn ich’s mir so recht überlege (Herr Pohla denkt weiter) … hmmm … mir hat schon sehr gut (man sieht, Herr Pohla macht sich’s nicht leicht) … dann glaube ich … (Herr Pohla grübelt weiter) dass ich ‚Forrest Gump’ am liebsten mag.
boom!: Vielen Dank, Herr Pohla. Vielleicht sieht man sich ja bald wieder. Entweder in der Stadtbibliothek. Oder im Netz unter facebook.com/Stadtbibliothek.Amberg