AUSSTELLUNG „RECHTSRADIKALISMUS“

Rechtsradikalismus in Bayern: Ausstellung in der Städtischen Wirtschaftsschule
„Verbot der NPD alleine reicht nicht!“
Durch das Bekanntwerden der Mordtaten der Zwickauer Terrorzelle ist das Thema Rechtsradikalismus wieder von erschreckender Aktualität. Einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung liefert derzeit die Städtische Wirtschaftsschule für ihre 9. und 10. Klassen: Denn mit der Ausstellung „Rechtsradikalismus in Bayern“, von der Friedrich-Ebert-Stiftung konzipiert und seit mittlerweile sechs Jahren in Schulen, Jugendeinrichtungen und Rathäusern gezeigt, werden auf 16 Schautafeln die menschenverachtende Ideologie und das rassistische Menschenbild von rechtsradikalen Gruppierungen erläutert.

Bei der Eröffnung legte Dr. Andreas Angerstorfer von der Universität Regensburg in seinem breit angelegten Referat vor rund 100 Schülern Wert auf den Hinweis, dass auch durch ein erfolgreiches Verbotsverfahren gegen die NPD das Problem keineswegs aus der Welt verschwunden wäre. Es gibt – auch bei uns hier in der Oberpfalz – ein so breites Netzwerk rechtsradikaler Gruppierungen, die von einem solchen verfassungsgerichtlichen Verbot gar nicht erfasst werden würden. Dementsprechend ist es unerlässlich, dass sich Pädagogen und Schüler über die Strategien rechtsradikaler Gruppierungen klar werden: Besonders durch Musik und durch das Internet werden heutzutage Jugendliche mit zunächst unverfänglich erscheinenden Themen angeködert – um so schließlich in den Armen von Gruppierungen zu landen, die sich menschenverachtende Ziele auf ihre Fahnen geschrieben haben.

Nahezu allen Schülern ist die Bedeutung der Zahl „88“ bekannt: Sie dient als Chiffre für den verbotenen Nazigruß „Heil Hitler“, weil das „H“ der achte Buchstabe des Alphabets ist. Auch altnordische Runenzeichen, keltische Grabkreuze, germanische Götternamen („Odin statt Jesus“) dienen „Freien Kameradschaftsgruppen“ oder Skinheads als ideologische Erkennungszeichen. Die Ausstellung war eine Woche im 2. Stockwerk der Städtischen Wirtschaftsschule zu sehen.

Text: Peter Geiger / Foto: Eric Rossberger

 

Interessierte Schüler und Eltern können sich unter folgendem Link weitere Informationen beschaffen.